Carte Blanche

Wie artikuliert man ein Paradoxon, sowohl klanglich als auch visuell? Wie können wir Raum und Zeit neu erfahren, ihnen neue Formen geben, sie neu interpretieren und erweitern? Können wir die Grenzen zwischen Objekt, Körper, Klang und ihren Intervallen erfahren und überschreiten? In dieser Aktion finden sich Publikum und Performer in einer ungewöhnlichen Beziehung zu Klang und Kontext wieder und ermöglichen so eine erweiterte Wahrnehmung von Raum und Zeit, um neue und anregende Orte und Ideen für die Vorstellungskraft zu finden.
Hier handelt es sich um ein ca. 25-minütiges Stück, um eine improvisierte Komposition, deren Elemente zuvor allerdings sowohl praktisch als auch konzeptuell untersucht wurden: Lorena Izquierdo, Sängerin, Performerin und Dichterin aus Valencia, interessiert sich für das Besondere, das Originelle, das aus der Intuition, der Suche nach Grenzen und dem Unmöglichen entsteht. Sie hat auch eine ungewöhnliche Beziehung zu Objekten, die sie weit von ihrer Nützlichkeit entfernt und in denen sie neue und unerwartete Werte findet. Durch die Fragmentierung, Plastifizierung, Ausdehnung, Subjektivierung und Sonorisierung von Zeit und Raum bricht sie die traditionelle lineare Einheit auf und schafft mehrere Lesarten von Handlungen, während sie nach einer Art Collage von seltsamen Ereignissen sucht, die in sich selbst keinen Sinn haben, deren Sinn aber aus der Handlung gestiftet wird.

Chris Corsano, Tizia Zimmermann und Chris Pitsiokos spielten zum ersten Mal im Sommer 2023 in New York zusammen, während Tizias sechsmonatigem Aufenthalt in der Großstadt. Das Trio fand schnell eine gemeinsame Sprache, die sich aus ihren sehr individuellen Herangehensweisen an die jeweiligen Instrumente ergab und aus ihrem gemeinsamen Interesse an Free Jazz, improvisierter Musik, Drone und Noise speist. Immer auf der Suche nach neuen musikalischen Ausdrucksformen, bringt jedes Konzert neue, bis dahin ungeahnte Formen zum Vorschein.