Die in Zürich lebende Pianistin Tamriko Kordzaia hatte sich bereits in ihrer georgischen Heimat einen Namen als Haydn- und Mozart-Interpretin erarbeitet. Nach ihrer Übersiedelung in die Schweiz Ende der 90er Jahre führte sie diese Beschäftigung weiter, rückte aber zunehmend auch Neue und experimentelle Musik in ihr Blickfeld. So trifft man sie mittlerweile auf den unterschiedlichsten Bühnen und Festivals in ganz Europa: beim Huddersfield Contemporary Music Festival, bei Wien Modern, dem Jazz Festival Willisau, bei Ambient Köln und dem Musik Protokoll Graz, bei Sonic Matter, im Bieler Le Singe oder im Café OTO in London… und genau in diesen Sinn gestaltet sie auch ihre Carte Blanche.
Die Idee hinter dem Programm ihrer Carte Blanche ist es, durch die Kreuzung unterschiedlichster Musikszenen und die Gegenüberstellung von experimenteller, Neuer, frei improvisierter, alter, Volks- und elektronischer Musik oder auch in ganz andere Richtungen orientierten Genres Räume zu öffnen – Kollisionen, Abrupte, unsanfte Übergänge kreieren, um schlussendlich vielleicht zu hören, wie nahe das alles nebeneinander existiert und wie viel Gemeinsames trotz aller Unterschiede vorhanden ist.
Am dritten und letzten Abend der Carte Blanche im Moods blickt Tamriko Kordzaia zurück auf langjährige Freundschaften, die grossen Einfluss auf ihr eigenes Schaffen gehabt haben:
Das Trio-Projekt »u /r« mit Tomas Korber (Electronics) und Tobias Gerber (Saxophon) zeigt eine weitere Facette von Tamriko Kordzaias Arbeit, die in der letzten Zeit immer wichtiger für sie geworden ist. »u /r« bewegt sich auf der Schwelle zwischen Improvisation und Komposition und lässt Klangflächen und drone-artige Gebilde entstehen, die aber immer eckig, kantig und brüchig sind.