Christoph Irniger und das Swiss Jazz Orchestra? Eigentlich bringt man den Saxofonisten eher mit handlichen Formaten in Verbindung. In Bands wie Pilgrim, Cowboys from Hell oder dem Christoph Irniger Trio bevorzugt er kleinere Besetzungen vom Trio bis zum Quintett, in denen er jede Stimme, Intention und Interaktion voll austariert zur Geltung bringt. Umso überraschender ist jetzt die Kompaktheit und Dichte, die seine Zusammenarbeit mit dem Swiss Jazz Orchestra erlangt.
Man spürt die Kraft eines Kolosses, dessen Kessel bis zum Bersten mit grossartigen Melodien geheizt wird. Der Druck des unbedingten Erzählenwollens hält den Motor fortwährend in Gang. Man kann gar nicht so schnell hinhören, wie die Ideen fliessen. Diese Wollust am Fabulieren und Malen von variablen Klangbildern hat Irniger durchaus von seinen kleinen Bands mitgebracht und in ein unvorhersehbares Spiel mit Spannung und Entspannung übersetzt.
Das Swiss Jazz Orchestra wiederum stürzt sich mit hörbarer Freude in diese Klangwelt und folgt den Ideen des Komponisten in Sekundenschnelle vom mächtigen kompakten Orchesterklang in fein ziselierte Erzählungen voller Inspiration und Überraschungen.