Nach nun fast 20 Jahren Bandgechichten, etwa 500 Konzerten, tausenden von Kilometern und unzähligen Raststätten-Bedürfniss-Coupons, bricht Musique en route, mit Ariel Rossi an der Gitarre, Stefanie Hess am Kontrabass, Tom Tafel an Akkordeon und Percussion und Ronny Spiegel an der Violine, zu neuen Abenteuern auf.
In den vergangenen Jahren hat sich die Band vor allem der Bearbeitung von traditioneller Musik aus dem «wilden Osten» gewidmet. Nun, endlich, entstand das fünfte Album Cadrage, ganz aus eigener Feder und trauter Handschrift. 11 sorgfältig komponiert und kunstvoll arrangierte Stücke füllen die Ritzen des neuen Vinyls. Bislang ungehörte Melodien dringen zeitweise leise ins Ohr, wenn Ronny Spiegel in stiller Tristesse im ¾ Takt über Leben und Tod sinniert oder, wenn Tom Tafel eine Homage an die Einsicht der Endlichkeit vertont. Wild, rhythmisch und überraschend geht es im 11/8 zu und her oder im ebenso ungeraden «dark Tango», in welchem Ariel Rossi die argentinischen Wurzeln seiner Herkunft mit dem Balkan- Flair der Band verwebt. Folkloristisch ist das neue Repertoire, die Liebe zur Volksmusik ist geblieben. Und dennoch lotet Musique en route darin spielerisch neue stilistische Ebenen aus den Bereichen Jazz, Minimal oder Worldmusic aus. Filmisch erklingen die Stücke, bildhaft und reich an Assoziationen laden sie uns ein die Welt des Quartetts neugierig zu bereisen. Ob in der «Bergmusik», vom Furkapass bis in den nahem Osten, vom Lac Bleu zum zoologischen Museum Zürich oder in «Adia» vom Schamsertal nach Australien - Musique en route spannt den Bogen weit und bleibt im Sound doch unverkennbar treu.