Jochen Baldes gehört zur kleinen Gruppe der lyrischen, expressiven Jazzsaxophonisten. Anders als viele seiner Instrumentalkollegen orientiert er sich weniger am omnipräsenten John Coltrane, sondern vielmehr am eher meditativ wirkenden Charles Lloyd, der zurzeit wieder eine grosse Popularität geniesst. Baldes wurde als deutscher Staatsangehöriger in Zürich geboren, studierte an der Swiss Jazz School in Bern bei Andy Scherrer und gehört fest zur Zürcher Szene. Mit seinem Quartett spielt er vor allem Eigenkompositionen – poetische, fragile Stücke mit einer liebenswürdigen Ausstrahlung, die allerdings vollgespickt sind mit raffinierten Wendungen und Ideen. Zum hervorragend eingespielten Quartett, in dem das Interplay eine grosse Rolle spielt, gehören ausser dem Saxophonisten Adrian Frey, einer der vielseitigsten und begabtesten Pianisten der Zürcher Szene, der grundsolide Winterthurer Kontrabassist Christoph Sprenger und der vitale Schlagzeuger Elmar Frey – der übrigens nicht mit dem Pianisten verwandt ist.