Silent Horror Film Night presented by the IOIC, Misterioso Jazz Club and Moods

Dr. Jekyll and Mr. Hyde vertont von SPILL

Line-Up
Magda Mayas Keyboards, PianoTony Buck Schlagzeug
Zwei Stummfilmklassiker mit neuer Live-Vertonung von SPILL und Vicente-Dikeman-Parker-Drake.

20:00 Uhr Dr. Jekyll and Mr. Hyde
John S. Robertson (USA 1920, 79 min)
Virtuoser Verlust der Kontrolle

Der elegante, ehrwürdige Dr. Jekyll erschafft in seinem Labor eine Substanz, die das Böse im Menschen zur Geltung bringt und mit der er sich in den kleinwüchsigen, bösartigen Mr. Hyde verwandelt. Aber schon bald verliert er die Kontrolle über sein Alter Ego. John S. Robertsons Verfilmung des berühmten Romans von Robert Louis Stevenson mit dem nie genug gelobten John Barrymore in der Doppelhauptrolle war bereits die zehnte Verfilmung des Stoffes, wobei hier zusätzlich Elemente von Oscar Wildes Roman «The Picture of Dorian Grey» einfliessen. Brillant inszeniert und virtuos gespielt sind die Momente, in denen der Protagonist die Kontrolle verliert und Mr. Hyde die Überhand gewinnt.

Vertont wird dieser frühe Horrorfilm von SPILL, dem Berliner Duo mit der deutschen Improvisatorin Magda Mayas an Piano und Clavinet und dem australischen Ausnahmeschlagzeuger Tony Buck, das im letzten Jahr sein 20-jähriges Bestehen feierte. Magda Mayas nutzt sowohl das Innere als auch das Äussere des Klaviers, indem sie Verstärkung, Präparate und Objekte verwendet, die zu Erweiterungen des Instruments selbst werden. Tony Buck wiederum ist nicht zuletzt mit seinem australischen Avantgarde Jazz Trio The Necks seit über 30 Jahren eine feste Grösse der improvisierten und zeitgenössischen Musik.

Silent Horror Film Night presented by the IOIC, Misterioso Jazz Club and Moods

The Phantom of the Opera vertont von Vicente-Dikeman-Parker-Drake

Line-Up
Luis Vicente TrompeteJohn Dikeman SaxophonWilliam Parker Bass, Guembri, Flöte, ReedsHamid Drake Schlagzeug, Perkussion, Gesang
22:00 Uhr The Phantom of the Opera
Rupert Julian (USA 1925, 90 min)
Das Phantom hinter der Maske
Noch vor Frankenstein und Dracula gab es das Phantom. Inspiriert ist Rupert Julians «The Phantom of the Opera» von gotischen Märchen wie «Die Schöne und das Biest» und «Blaubart», aber auch von den entstellten Veteranen des Ersten Weltkrieges. Er nimmt sowohl Superhelden als auch Psychotiker vorweg, wobei künftige Grossmeister des Horrorfilmes wie Alfred Hitchcock seine monströse Enthüllung, den Moment der Demaskierung und des Schreckens, immer wieder aufs Neue zelebrieren werden. Die Hauptrolle des deformierten Phantoms, welches das Pariser Opernhaus in Angst und Schrecken versetzt, spielt Lon Chaney, der Mann der Tausend Gesichter. Das von ihm selbst in vielen Stunden aufgetragene grauenerregende Make-up wurde bis zur Première des Films als oberstes Studio-Geheimnis gehütet.

Vertont wird dieses Meisterwerk des klassischen Horrorfilmes von einem der aufregendsten Free Jazz Quartette der Gegenwart mit dem Trompeter Luís Vicente aus Portugal, dem in Holland wohnhaften US-amerikanischen Tenorsaxophonisten John Dikeman und der Rhythm Section, die erstmals vor 30 Jahren in Peter Brötzmanns Quartett «Die Like a Dog» zusammenkam, seit Jahrzehnten an der Spitze der Avantgarde steht und in diesem Rahmen keiner weiteren Vorstellung bedarf: William Parker an Kontrabass und marokkanischer Basslaute und Hamid Drake an Schlagzeug und Perkussion.

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