Carte Blanche

«Free improvisation at its best», das verkörpert der Schweizer Gitarrist Flo Stoffner in einzigartiger Art und Weise. Unverkennbar und eigen ist seine Art des Gitarrenspiels, oder vielmehr der Dekonstruktion des Gitarrenspiels, die auch schon als «eine Art Autopsie des Gitarrenklangs» betitelt wurde. Solo oder im Zusammenspiel mit Musikern wie John Butcher, Chris Corsano, Paul Lovens, Rudi Mahall,  Albert Cirera und Hans Koch, aber auch mit der Spokenword-Künstlerin Anna Frey oder mit Anna & Stoffner: Er mauserte sich zu einer der herausragenden Figuren der europäischen Impro- Szene. Ebenso rückwärtsgewandt wie vorwärts schauend hält er die Fahne des Instant Composing hoch und beweist immer wieder wie lebendig, überraschend und aktuell die Tradition der freien Improvisation heute ist.

Zwei Musiker und eine Musikerin erfinden einen neuen Rauschzustand: Ganz ohne Droge, allein mit Drums, Orgel und Elektrischer Gitarre. Valeria Zangger, Dominik Blum und Dave Gisler lassen Zeiten und Stile hinter sich, wenn sie ihre Musik kreieren. Aus dem Fundus von Rockmusik, Pop und eigenen musikalischen Welten werden Motive, Essenzen und Zitate genommen und improvisatorisch in neue Dimensionen katapultiert. Daraus kann sich schon mal die Schnittmenge aus Pink Floyd und Free Jazz ergeben, oder ein Noise-Gebet mit Jimi Hendrix und Arnold Schönberg.
Initiiert wurde dieses Trio noch mit dem Schlagzeuger Fredy Studer, der im August 2022 unerwartet gestorben ist. Neu ist Valeria Zangger an Bord, mit einem stilistischen Spektrum von Popmusik bis zu experimenteller und freier Improvisation. Das Verweben von unterschiedlichsten Musik-Halluzinationen zeichnet das Trio aus und ist die chemische Formel für ihren explosiven Treibstoff. Gemeinsam ist ihnen die Lust, energetische Soundprozesse zu kreieren, die von der Rock- und Jazzgeschichte inspiriert sind und im freien Spiel der Begegnungen atmosphärisch vibrieren und zu kraftvollen Erschütterungen wachsen können.