Die Saison 2024/2025 ist schon fast Geschichte. Da lohnt es sich, einmal das Ganze Revue passieren zu lassen. Dabei hatte es unser Team gar nicht einfach. Es musste aus den über 250 Shows ihre Lieblinge küren.
So unterschiedlich das Moods-Team auch sein mag, etwas eint uns: die Liebe zur Musik. Darum dachte ich mir als Schreiberling: Ein Team-Saisonrückblick zum Abschluss, das wäre doch was. Also wandte ich mich an meine Gspändli im Büro. Was ich dabei nicht berücksichtigte, war, dass es für die musikliebenden Moods-Mitarbeiter*innen vielleicht schwer ist, sich nur auf ein Highlight zu beschränken. Mein Postfach füllte sich immer mehr. So sehr, dass es gleich für zwei Teile genügte. Im ersten Teil des Moods-Saisonrückblicks präsentieren Jacky, Sina, Yunus, Antoinette, Simon und Graziella ihre Highlights.
Jacky
Die Erste, die sich für ihre Highlights entscheiden konnte, war Jacky, die bei uns für den Broadcast und die Videoproduktion verantwortlich ist. Sie hat auch gleich den Videobeweis dazu mitgeschickt. Besonders Eindruck scheint bei ihr der Jahresanfang hinterlassen zu haben. «Mein erster Arbeitstag im Jahr 2025 begann für mich mit einem Konzert-Highlight. Am 6. Januar durfte ich mit Schrödingers Katze ins neue Jahr driften – es war mitreissend und tranceartig», schwärmt sie.
Ebenfalls begeistert war sie von Ingoma Busuku. «Ein ruhiges, authentisches und junges Projekt aus Südafrika, welches mich mit viel Tiefe und Feingefühl überzeugte», sagt sie.
Und weil alle guten Dinge drei sind, habe sie sich noch für Sélène Saint-Aimé entschieden. Das Konzert habe sie auf besondere Weise berührt: «Es war wunderschön, aussergewöhnlich und zutiefst emotional.»
Sina
Die Nächste, die ihre Highlights zusammengetragen hatte, war Sina aus der Produktion. Sie musste sich ein wenig überwinden: «Grundsätzlich sehe ich jedes Konzert als eine sehr wertvolle Erfahrung. Alle Acts bringen ihre persönliche Geschichte, die sie durch ihre Musik zum Ausdruck bringen, ins Moods. Jeder Abend bringt eine einzigartige Dynamik mit sich und das zu erleben, ist bereits ein Highlight für mich.» Dennoch konnte sie sich für einige besondere Momente entscheiden. Ihr erstes Highlight war Kaisa's Machine im vergangenen Oktober. Ihr prägnantes Resumé: «Ich bin jetzt Fan.» Das nächste fand im Januar statt, namentlich die Carte Blanche von Jonas Ruther, die mehr als nur ein Konzert war. Sina fasst es so zusammen: «Ein wunderschöner Carte-Blanche-Abend im Walcheturm mit einer berührenden Lesung von Anna Papst, einem Solo von Ganesh Geymeier, Pu Erh Tee und divr.» Zudem ist Sina grosser Astor-Piazzolla-Fan – was auch das letzte Highlight erklärt: das Quinteto Astor Piazzolla. «Ich liebe die Musik von Astor Piazzolla einfach, und das Quintett hat sie auf sehr beeindruckende Weise und mit viel Leidenschaft interpretiert.»
Yunus
Und dann kam die Mail von Yunus, einem unserer Booker. Zur Erinnerung: Eigentlich war nur ein Highlight verlangt. Der Einstieg in die Mail: «Ich durfte viele Konzerte hören und erleben, weshalb ich mehrere Highlights hatte.» Er schaffte es – mit ein wenig Zuspruch – sich auf acht zu beschränken. Los ging es im Oktober mit Dele Sosimi. Für Yunus schliesst sich hier ein Kreis: «Es ist 2015 und dunkel. Ich befinde mich in einem der Technokeller Zürichs und muss lächeln, weil aus den Boxen «No Be Anybody Business» und «I Think I Expose Myself to the Public" erklingen. Fragmente aus Dele Sosimis Afrobeat Orchestra - Too Much Information (Laolu Edit). Da fragte ich mich, wer Dele Sosimi ist. Now I know. Wooooooooooow.» Knapp zehn Jahre später durfte er Fela Kutis Bandleader live erleben, zusammen mit wunderbaren Musikerinnen wie Tamar Osborn oder Afla Sackey. Yunus spezielles Highlight: «Nach dem Konzert gab es natürlich Storytime mit Onkel Dele.» Als nächstes auf der Liste von Yunus steht Bruno Spoerri. Yunus sagt dazu: «Das war ein Highlight für mich als Booker und eklektischen Musikliebhaber. Mein innerer Synth-Nerd hat sich Monate lang darauf gefreut und es war ein absolutes Vergnügen und eine Ehre, Brunos Lebenswerk zu zelebrieren.» Doch die Geschichte ist hier noch nicht zu Ende. Er wurde von Professor Spoerri in sein Studio eingeladen. Ein kurzer Besuch, aber einer, der ihm sehr lange in Erinnerung bleiben wird: «Als ich vor rund fünf Jahren den Soundtrack «Der Würger vom Tower» gefunden und gehört habe, hätte ich nie gedacht, was für eine faszinierende Welt und unglaublicher, herzlicher, inspirierender Mensch dahinter steckt. Danke Dir von tiefstem Herzen, Bruno.»
Ebenfalls im November spielte das Orchestre Tout Puissant Marcel Duchamp im Moods. Dabei ist irgendwas mit Yunus passiert – was genau, wissen wir auch nicht. Seine Konzertbeschreibung lautet wie folgt: «Wie heissen sie? Ja! Was spielen sie? Ja. Wie hats mir gefallen? JAAAAAAA!»Franziska Bruecker, Dave Gisler und Irniger's Pilgrim haben es ebenfalls auf Yunus' Liste geschafft. Er fasst es so zusammen: «Meine innerschweizerische Hälfte hat sich besonders gefreut über das kreative Treffen von Franziska und Dave. Ich mag Worte und Wörter – sehr. Franziska und Dave haben Gedichte und Saiten auf eine besonders sanfte Weise ineinandergewoben und mit diesem Netz hat anschliessend Pilgrim mich gefangen. Ein kraftvoller Abend.» Auch Yunus war – wie Sina – grosser Fan von Jonas Ruthers Carte Blanche: «Der ganze Abend - von Tee-Zeremonie, Deko bis hin zu den verschiedenen Performances - bleiben mir als warme Erinnerung. Ich möchte aber vor allem das Solo-Set von Ganesh Geymeier hervorheben. Ich bin nach dem Konzert direkt nach Hause gefahren und wollte in diesem Moment keine weitere Musik hören, sodass der Abend weiterwirken konnte. Am nächsten Tag fuhr ich zu meinen Eltern und suchte mein Saxofon im Keller. Danke Ganesh!» (Anmerkung: Seither steht sein Tenor dekorativ zu Hause rum, gespielt hat er es leider noch nicht.)Zudem konnte er sich mit dem Blackbyrds-Konzert im April einen Traum erfüllen: «Ich wollte diese lebenden Legenden unbedingt einmal live erleben. Ich konnte den Funk fühlen und es war so toll, das mit dem Publikum zu teilen.»Und im April jagte ein Highlight das andere. Nur einen Tag nach den Blackbyrds waren Dino Brandão und Bonga zu Gast. Auch hier schloss sich für Yunus ein Kreis: «Ich hörte erstmals als Teenager Bongas Musik. An einem sonnigen Tag am Sarnersee, irgendwelche brennbare Kräuter zur Hand. Ich konnte mir die Emotionen des Abends 15 Jahre später kaum vorstellen. Zuerst Dino, intim und verletzlich, ganz alleine auf der Bühne. Es war ein spezieller Moment, seine Präsenz und Kraft mit über 500 Gästen zu teilen.» Und das war ja erst der Opening Act. Danach kam die lebende Legende Bonga. Hier hat Yunus eine lustige Anekdote: «Ich stand zufällig direkt vor Dino und seinen Freunden und Familie im Publikum. Ich durfte das Konzert in mehrstimmigen Surroundsound mit Live-Chor erleben, weil sie bei jedem Wort mitgesungen haben! Erst am Abend wurde mir bewusst, dass Bonga als Kulturerbe Angolas und der lusophonen Community zu respektieren ist.»
Yunus letztes Highlight ist wie bei Jacky das Sélène Saint-Aimé String Trio. «Jetzt glaube ich an Magie. Das Trio hat mich verzaubert und mich ganz, ganz tief in meinem Herz getroffen», schwärmt er und fügt an: «Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr nach einem Konzert nichts mehr wisst? Ich wusste nicht, wohin, ich wusste nicht, woher, ich wusste nicht, was ich denken oder fühlen soll. Ich war einfach da. Hier. Präsent im Moment, präsent im Moods, aber als ob ein Teil von mir mit Sélènes Musik für immer in die Atmosphäre geflogen war.»
Antoinette
Die erste (und einzige), die sich tatsächlich auf nur ein Highlight festlegen konnte, war Antoinette. Sie war begeistert von Lea Maria Fries. «Es war ein Konzert voller Power und intimer Sinnlichkeit. Die Texte waren in Englisch und «Schwizerdüütsch». Ihre Bühnenpräsenz und die Connection zum Publikum waren mega.» Sie sei direkt während des Konzerts zum Fan geworden.
Simon
Simons Highlights waren keine grosse Überraschung. Unser Marketing-Mann ist ausgewiesener Funk-Connaisseur. Sein erstes Highlight waren die Blackbyrds. Simon begründet dies so: «Die legendäre Band aus den 70ern hat es für mich als eine der wenigen geschafft, sich nicht einfach zu wiederholen und etwas Vergangenes zu reproduzieren, sondern etwas Neues zu erschaffen. Ihre altbekannten Hits klingen frisch und die neuen Bandmitglieder bringen ihren eigenen Sound und ihr Können ein und transportieren die Band so ins Jahr 2025. Fresh’n funky Stuff!»Sein zweites Highlight war das Delvon Lamarr Organ Trio – und Simon war mehr als nur begeistert: «Seit ich wusste, dass Delvon Lamarr ins Moods kommt, habe ich mich auf dieses Konzert gefreut. Ich liebe die Hammond-Orgel und verfolge Delvon Lamarr schon seit seinen Anfängen und so stehen natürlich alle seine Alben in meinem Plattenregal. Das Konzert hat meine hohen Erwartungen aber übertroffen! Die beiden neuen Bandmitglieder haben mich umgehauen und das Trio in neue Sphären gehoben. Dieser Abend ist und bleibt eines meiner absoluten Highlights im Moods. Da kann nur noch Jimmy Smith, Tony Allen und Habib Koité mithalten.»
Graziella
Graziella ist bei uns unter anderem fürs HR zuständig – und immer auf dem Sprung. Zwischen all dem Gependle und Terminen hat sie es dennoch geschafft, sich Gedanken über ihre Highlights zu machen. Ihr erstes Highlight auf der Liste ist das Trio Heinz Herbert. «Rhythmische und klangliche Repetition vom Feinsten», sagt sie dazu. Als nächstes folgt Julian Sartorius, der Graziellas Electro-Herz höher schlagen liess: «Sooo viele Drums, sooo geile Musik. Er hat das Moods in einen Technokeller verwandelt.» Bleiben wir gleich beim Elektronischen. Wie Yunus ist auch Graziella grosser Bruno-Spoerri-Fan: «Die haben gezeigt, wer die elektronische Musik im Griff hat.» Der zweite Teil ihrer Highlights-Liste ist dann eher von sanfter Natur. Etran de l'air hat Graziella mit ihrem sphärischen Sound begeistert, genauso wie Noura Mint Seymali. Das Colin Vallon Trio beschreibt sie als «einfach nur schön» und bei Nduduzo Makhathini war es «magisch, ich bekam Gänsehaut».So das wären mal die ersten Highlights. Im nächsten Magazinbeitrag schauen dann unsere Booker Adi und Bigi, Socialmedia-Managerin Lola, Zahlenguru Dani, Lisa aus der Produktion und ich, Marian von der Kommunikation, auf die Saison zurück.